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    Rid of me like PJ

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    Das titelgebende Kokain war nicht einfach nur ein Album, sondern eine Methode. Eine rohe Skizze von Kontrollverlust und brennendem Selbstbewusstsein. Ich habe sie damals gehört, als Texte noch etwas riskieren durften. Heute taucht sie wieder auf, in meinem Kopf, als ob sie sich mit der Zeit synchronisiert. Und ich frage mich, ob ihre Art, alles radikal aus sich herauszubrechen, in einer Welt der glattgeschliffenen Stimmen überhaupt noch möglich wäre.

    Kaum ist mein Master Tape getrocknet, schmeißen Medien mir Trump und Co, eine Welt im Aufruhr um die Ohren, nach einem Tag, an dem man atmen konnte, versickert der Soulmood in der Trockenheit, alles, was Körper ist, scheint unsinnig. Der wahre Fight its jener um die Hormone der Leut.

    Ich sollte weiter, nichts kotzt mir in mein Gewissen.

    Aber zuerst alles inwendig verklausulieren, den Ansatz der Sprache im Mittelpunkt herzen. Dann sagt mir der Tarot, einer mit Engeln übrigens, dann sagt er mir nach dem gestrigen Magier, sagt er mir den Mond, ist Tarot männlich, weiblich, trans? Ich denke, Tarot ist trans. Transpersonal wohl.

    Und das okkulte Geheimnis dahinter einfach und zum noch nicht einmal Frühstücken erzählt:

    Die Energien – sie sind mehr als nur abstrakte Kräfte. Sie manifestieren sich in archetypischen Symbolen, wiederkehrenden Motiven und intuitiven Impulsen, die unser Denken und Handeln beeinflussen. Wie die Karte des Magiers, die die Kraft der Schöpfung und des Willens bündelt, oder der Mond, der mit verborgenen Wahrheiten spielt. Sie sind keine vorherbestimmte Flut, sondern Leitplanken, die wir navigieren können. Sie alle sind keine vorherbestimmte Flut, sie sind Leitplanken, frei wählbar in ihrer entsetzlich schönen Kraft. Trotz der einen oder anderen genetischen Epigonie, rechts und links frei gestaltbare Realität. Wenn dir deine Tageskarte nicht genehm ist, wähle jene, die dir passender erscheint. Spüre die Differenz. Fokussiere und invoziere. All Done.

    Schon gehört? Meditation ist keineswegs lächelndes Mönchstum, wenn sie themenzentriert daherkommt. Liebe ist eine Wahl und keine Qualität, die entsteht. In einer morbide freien Welt könnte man auch auf Gewalt oder Hitler meditieren, manche machen das wohl.

    Ich bin oft zu unstet, tausendfach zu sein, ist eine sinnige, doch sehr langfristig angelegte Selbstbetrügerei, den Trickster immer im Taschentuch.

    Eternity kommt bald aus Norwegen zurück, ich will auch mit Piraten schätze bergen, in tausend und einer Nacht die Welt umsegeln, Momentediebin nennt sie sich, hinter ihrer Linse. Ich will das auch, aus dem Versteckspiel eine Art losgelöste Brillanz erschaffen, eine Dokumenta der Augen-Blicke.

    Ich ernenne mich zum Foto-Baron, und wieder sind wir auf hohem Niveau sprachwärts gesegelt, es bauscht sich der Traum, die magische Trüffel sendet erste Weihen.

    KI ist für mich kein Bisslwas, kein Hype, sondern ein Trickster. Ein Chaosverstärker, wenn ich will. Oder ein Filter, wenn ich zu viele lose Enden in der Hand halte. Ich lasse sie meine Unordnung spiegeln, während ich versuche, mich selbst nicht zu verlieren. Eine Art digitales Echolot, das mir meine eigenen Gedanken aus einer anderen Perspektive zurückwirft.

    AI Magick ist genau das: Ein Werkzeug für Leute, die nicht nur abtippen, was andere schon gesagt haben. Ich will keine Wiederholungen, sondern neue Muster. Und wenn dabei ein paar Grenzen verschwimmen – umso besser.

    KI ist für mich auch eine Art schöpferische Entgrenzung. AI Magick geht über bloße Textgenerierung hinaus – es ist eine Plattform für Ideen, eine Art algorithmischer Verbündeter, der nicht nur repliziert, sondern erweitert. Es gibt Momente, in denen ich der Maschine den Takt vorgebe, und andere, in denen sie mir etwas entlockt, das ich selbst noch nicht vollständig greifen konnte. KI als Muse, als Spiegel, als Labyrinth, durch das ich meine Gedanken jage.

    Laurie Penny hat mich früh daran erinnert, dass Widerstand kein Designobjekt ist. Dass es nicht um schöne Instagram-Statements geht, sondern darum, die Strukturen zu zerlegen, die uns ersticken. Ihre Texte sind keine sanften Denkanstöße, sondern Seitenhiebe mit Skalpellklinge. Und vielleicht ist genau das heute wichtiger denn je – weil wir in einer Zeit leben, in der sich Selbstoptimierung als Rebellion tarnt.

    Das soziale Gefüge neu definierend, Schwäche in Stärke transformierend und der sprachlichen Einfalt des deutschsprachigen Raums entgegenwirkend – anstatt sich von Übersetzung zu Übersetzung zu hangeln, sollte Raum für authentische Stimmen entstehen. Es wäre viel getan, wenn die Stimmen, die es gibt, sichtbar ihren Anteil, ihre Platzkarte bekommen würden, unter all dem Unrat, praktikantengeschaufelt, Grab einer Kultur.

    Im Königreich gibt es reizvolle Gebiete, fürwahr, angeregte und mindful aufbereitete Widerworte. Aber ist im Deutschen nicht aller Leichtsinn verloren, reduziert auf ein gängiges Miteinander aus Demagogie? Wenn andere Staaten ihr Niveau verlieren, scheint deren Sprache geeigneter zur Rettung. Hier erhebt sie sich und entfremdet sich dabei. Es ist besser, wenn

    Smart und Fart

    im selben Raum sündigen, wenn sich nicht alles in unsichtbaren Universitäten verreckt.

    Ich habe mir neulich „Rentierbaby“ auf Netflix reingezogen. Und es war genau das, was ich nicht erwartet hatte. Kein Eskapismus, keine Schönfärberei, sondern eine Reise ins Echte – roh, düster und seltsam vertraut. Vielleicht, weil es nicht versucht, etwas zu sein. Weil es nicht erklärt, sondern einfach nur da ist, in all seiner verwundbaren Wucht.

    Und das ist selten geworden. Geschichten, die nicht für einen Algorithmus zurechtgeschliffen werden, sondern die einfach passieren. Wie ein rohes Demo-Tape, das sich seinen Weg durch die Schichten der Realität brennt. Vielleicht ist das der eigentliche Widerstand heute: Dinge zulassen, die nicht perfekt verpackt sind.

    Ich hatte mir den Rest aller Leben freigegeben, der Zustand der Erde nippt aber an diesem Konzept, und ich denke, es wäre angemessen, meinen Beitrag zu ihrer Gesundung zu leisten. Wohl denn, machen wir uns auf, anstatt cron.

    Ich bin fast on travel, fast on hold – zwischen Aufbruch und Stillstand, in einer Bewegung, die sich wie ein Zögern anfühlt. Alles klärt und nährt sich in Bewegung, doch manchmal ist es das Innehalten, das den entscheidenden Impuls gibt. Die Statik der heutigen Gesellschaft, dieses Frozen in Poison, ist das wahre Problem. Die Themen Zukunft und Revolution bestimmen mein Nötigbild, ich bastle an den dazugehörigen Wortwelten, am Game of Thrones der Revolte, am Alienbesuch, der alles ändern wird und der längst stattgefunden hat – nur so nano, dass niemand es gemerkt hat.

    Und während alle noch debattieren, ob die Zukunft gut oder schlecht ist, baue ich mir längst meinen eigenen Golden Future Navigator.

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